Die Leiche eines im Winter gefallenen Tieres sichert für viele Vogel- und Tierarten das Überleben. Sie müssen sich dann eine längere Zeit keine Sorge um Nahrung machen. In unseren Breitengraden ist es nichts ungewöhnliches, dass Raubtiere sich im Winter von Aas ernähren. Es ist eine wichtige Futterquelle. Im Dickicht des Waldes kommen die Tiere auch am helligten Tag um vom Aas zu essen, aber an offenen Orten werden sie es nur in der Nacht wagen von dem gefallenen Tier zu fressen. Eins von den gewöhnlichsten Tieren, dass man an solchen Orten beobachten kann ist der Baummarder (Martes martes). Diese Art ist in Lettland und auch im Nationalpark Slitere sehr verbreitet. Ein Baummarder ist ungefähr einen halbem Meter lang, wiegt 0,8-2,2kg und hat einen braunen Pelz. Im Winter wirkt ein Baummarder bläulich grau, weil sein Flaumhaar sehr dicht ist. In der Wamme hat er einen hellen Fleck dessen Farbe von hellen gelb bis grellen orange liegen kann. Der Baummarder hat lange und mit scharfen Krallen bewaffnete Finger. Mit ihnen kann der Baummarder geschickt auf Bäume klettern und nicht in den Schnee versinken. Die Männchen sind schwerer als Weibchen, deshalb halten sie sich mehr auf dem Boden auf. Weibchen sind leichter und bewegen sich sehr geschickt indem sie von Baum zu Baum springen.Der Baummarder hat eine vielseitige Ernährung. Im Sommer frisst er mehr Insekten, Amphibien, Reptilien, kleine Inektenfresser, mausartige Nager, Vögel, Beeren und Obst. Wenn es wenige mausartige Nager gibt werden Eichhörnchen und Vögel vermehrt gefressen. Der Baummarder frisst auch gerne Honig und er sucht nicht nur Hummelnester, aber bei Gelegenheit besucht er auch Bienengärten. Im Winter frisst er zu 30-40% Aas. Ein Baummarder kann auf einmal ungefähr 100g Fleisch essen. An einem Tag muss er 1/5 seine Gewichts zu sich nehmen. Um an so viel Nahrung zu kommen muss sich der Baummarder mächtig ins zeug legen. Im Winter ist das Jagdrevier eines Baummarders größer als 10km2. Wenn er Pech bei der Jagd hat muss er manchmal um die 30km rennen, deshalb ist ein gefallenes Tier sehr wichtig. Wenn der Baummarder gegessen hat läuft er gleich zu seinem Lager um zu schlafen. Meistens macht er sein Lager unter Baumwurzeln, Baumstümpfen, in Baumhöhlungen oder in Eichhörnchen Höhlen. Bei gutem Wetter kann er in Nestern von größeren Vögeln schlafen, aber bei großem Frost macht er sein lager unter dem Schnee. Wenn es viele Baummarder gibt, dann jagen sie in einem und denselben Territorium an verschiedenen Zeiten. Um sich vor Konfliikten zu schützen kommunizieren sie indem sie Duft hinterlassen. Die Baummarder markieren ihr Territorium mit Exkrementen, durch das Urinieren und reiben von Analdrüsen an Ästen, Boden und auch Schnee. Beim Fressen darf man nie die Wachsamkeit verlieren, deshalb steht von Zeit zu Zeit auf seinen Hinterbeinen auf und schaut herum. In Westeuropa ist der Baummarder ein seltenes Tier, aber in Lettland gibt es viele. Strenge Winter mit vielen gefallenen Tieren sind ein Fest für die Baummarder.