Um den Stand der Populationen von den als bedroht angesehenen baltischen Seeadlern zu erfahren, hat man 1976 in Schweden ein internationales Beringungsprogramm gestartet, in dessen Rahmen Adler mit farbigen Ringen beringt werden. Mit Hilfe von optischen Vorrichtungen kann man sie von weit her lesen. Die erhaltenen Daten helfen der Verbreitung der Vögel, ihren Überlebenschancen und anderen Größen, die die Population beschreiben, zu folgen. Um die Adler anzulocken benutzt man gefallene Tiere, von denen sich die Adler gerne ernähren. Bei diesem Programm sind die Länder des Baltischen Meers, Norwegen und Weißrussland beigetreten. Lettland ist im Jahr 1984 beigetreten.Das ablesen der Ringe wurde im Nationalpark Kemeri angefangen, Die Spezialisten vom Nationalpark Slitere sind 2008 beigetreten.Gleich bei der Gelegenheit haben wir beschlossen eine Webcam an den Orten aufzustellen, wo die Adler angelockt werden. Damit haben Sie die Möglichkeit einen Blick in die Welt dieser großen Vögel zu werfen. Der Seeadler – der größte von den in Lettland vorkommenden Adlern. Die Spannweite der Flügel beträgt bis 2,4m. Beim Fliegen sind die Flügel auffallend weit. Das Gefieder ist braun. Erwachsene Vögel haben einen weißen Schwanz, die jüngeren haben bunte Schwanzfedern, die Enden der Steuerfedern haben einen dünkleren Strich. Der Schwanz ist keilförmig (nachschauen im Handbuch für die Feststellung von Seeadlern. Benutzte Litaratur: Svensson L., Grant P.J., Mullarney K., Zetterström D. 1999(a). Collins Bird Guide: the Most Complete Field Guide to the Birds of Britain and Europe. HarperCollinsPublishers, London). Er ernährt sich von Fischen, Vögeln, Säugetieren. Im Winter gerne auch von gefallenen Tieren. Er jagt von seinem Beobachtungsplatz aus oder in einem tiefen Flug. Der Steinadler – ein bisschen kleiner als der Seeadler. Die Spannweite der Flügel ist bis 2,2m. Das Gefieder ist dunkelbraun, der Kopf und der Nacken goldgelb. Der Schwanz ist abgerundet. Bei den Jungen, die noch nicht Geschlechtsreif sind, ist der Schwanz hell mit einem dunklen Rand. Bei den Erwachsenen sind die Schwanzfedern grau mit dunklen Strichen (nachschauen im Handbuch für die Feststellung von Steinadlern. Benutzte Literatur: Svensson L., Grant P.J., Mullarney K., Zetterström D. 1999(a). Collins Bird Guide: the Most Complete Field Guide to the Birds of Britain and Europe. HarperCollinsPublishers, London). Ernährt sich von Vögeln und Säugetieren und im Winter auch von gefallenen Tieren. Die Steinadler und Seeadler fangen nicht früher als ab dem fünften Lebensjahr an zu nisten. Die Adlerweibchen sind größer als die Männchen. Im Winter wandern die Adler weit. Die im Nationalpark Slitere getroffenen Tiere wurden in Estland, Finland und Litauen beringt. Für Adler ist das Sehvermögen sehr wichtig. Adler haben verhältnissmäßig große Augen (siehe Bild). Eine mächtige Waffe sind die langen, mit kräftigen Krallen bestückten Füße. Nachdem der Adler seine Beute gepackt hat, lässt er seine Krallen in das Opfer und durch das rhythmische bewegen der Finger lässt er die Krallen tiefer einsinken. Der Schnabel ist nur ein „Haken für das Abreißen von Fleisch“. Gefallene Tiere versorgen den Adler mit leicht zugänglicher und qualitativer Nahrung. Ein Aas muss nicht mehr gefangen werden, noch dazu ist es ausgeschlossen ein Trauma zu bekommen, wie es sonst bei der Jagd passieren kann. Deshalb passiert es öfters, dass bei einem gefallenen Tier mehrere Adler auftauchen in der Hoffnung leicht an Nahrung zu kommen. Hier fängt dann die Konkurrenz um den besten Platz am „Tisch“ an. Den Vorrang haben meist die älteren und stärkeren Vögel, aber es gibt auch Ausnahmen. Die Beziehungen zwischen den Adlern macht das Beobachten von Adlern zu einer fesselnden Beschäftigung.