Zum lettischen Vogel des Jahres 2011 wurde der Waldkauz Strix aluco nominiert. Es ist die am meisten vorkommende Eulenart in Lettland. Auch wenn bei dem Namen Waldkauz „Wald“ vorkommt kann man ihn öfter in Parks, Aleen oder Friedhöfen, als im Wald, vorfinden. An solchen Orten gibt es mehr große Bäume mit geeigneten Höhlungen. Dies ist das 16. Jahr in dem man einen Vogel des Jahres in Lettland wählt. Laut dem Vorsitzenden des Vorstandes des lettischen Ornithologie Vereins Viesturs Ķerus wurde bisher die Aufmerksamkeit bei dieser Veranstaltung den seltenen und besonders geschützten Vögeln geschenkt, aber dieses Jahr wurde eins der gewöhnlichsten Nachtvögel gewählt um den Menschen Anlass zu geben zu bedenken wieso denn der Waldkauz keinen Platz mehr in den Wäldern hat und um in dem ,von der UNO verkündigten, Jahr des Waldes dem Waldkauz helfen zurück in die Wälder zu finden. Die Organisatoren dieser Veranstaltung, der lettische Ornithologie Verein und das Amt für Naturschutz, bittet die Gesellschaft künstliche Baumhöhlungen zu bilden und zu verteilen um so Nester für die Eulen zu bilden. In strengen und schneereichen Wintern ist es schwer für die Eulen Nahrung zu bekommen, weil die dicke Schneedecke und die Schneekruste es schwer macht an die Mausartigen Nager zu kommen, die ihren Winter gemütlich unter der Schneedecke verbringen. Genau so ein Winter war im Jahr 2009/2010. Vielerorts wurden in den Städten und Wäldern ausgezehrte und tote Eulen gefunden.Wenn Sie im Winter eine furchtlose Eule finden sollten Sie sie am besten wieder in eine Fichte oder anderen Baum legen, wo keine Hunde, Katzen an sie rankommen und sie auch unsichtbar für Krähenartige Vögel ist, weil sie Nachtvögel nicht mögen. Aber immer auf die Krallen aufpassen! Aber wenn Sie im Sommer die Jungen einer Eule finden dürfen Sie sie nicht irgendwo wegtragen und „retten“. Man muss sich immer daran erinnern, dass die Eulenjungen das Nest schon vor dem erlernen des Fliegens verlassen, deshalb wäre das beste in solch einer Situation die kleinen Eulenjungen auf einen Baumast zu setzen. Die Eltern der Jungen sind in der Nähe und beobachten Euch!
Das Wildschwein
Der Winter ist eine wichtige Prüfung im Leben eines Wildschweins. Bei einer Schneedecke von 30 bis 40 cm wird die Fähigkeit der Wildschweine sich zu bewegen und Nahrung zu suchen wesentlich beeinträchtigt. Bei solchen Umständen versucht das Wildschwein sich wenig zu bewegen und sein Lager in der Nähe von Futterplätzen einzurichten. Eine besondere Art der Anpassung ist die bildung von Pfäden. Der Schnee wird durch viel Stampfen sehr dicht und erleichtert so den Wildschweinen sich zwischen Futter- und Entholungsorten zu bewegen. Diesen Winter ist die Erde unter dem Schnee nicht gefroren und das ist wichtig, weil das Wildschwein die Erde immer umwühlen muss um zu fressen. Beim wühlen in gefrorener Erde kann das Wildschwein seine Hauer abbrechen. Auch in der ungefrorenen Erde rumzuwühlen ist keine leichte Aufgabe, denn sie müssen immer Wurzeln von Bäumen durchreisen oder durchkauen um überhaupt an das Futter zu kommen.Die Wildschweinmännchen werden Eber genannt und sie leben alleine. Das Wildschwein Rudel wird daher meist von den Weibchen gebildet. In einem Rudel können mehrere Weibchen mit ihren Jungen, ihren Töchtern von früheren Würfen und Elternlose Jungen sein. Die erwachsenen Wildschweine wühlen beim suchen des Futters große Flächen auf und nachher wühlen da die Jungen. Die Jungen können ohne die Hilfe der Erwachsenen nicht durch den Schnee graben, denn sie würden zu viel Energie verlieren und sterben. In der Walderde gibt es viele fressbare Sachen, wie z.B., Wurzeln und Wurzelstöcke von Pflanzen, Insektenlarven und Puppen und Würmer. Sie fressen auch Spitzmäuse und mausartige Nager. Im Winter, wenn die Erde noch nicht gefroren ist, kann man viele Würmer nah an der Oberfläche finden und sie sind deshalb ein sehr wichtiges Futter. Maulwürfe bilden im Untergrund Vorräte von Würmern in dem sie diese durch einen Biss paralysieren. So einen Vorrat zu finden ist für die Wildschweine ein großes Glück, aber noch den Maulwurf dazu zu kriegen ist schon doppeltes Glück. Im Winter essen sie auch gestorbene Tiere. Die erwachsenen Wildschweine sind am wichtigsten für die Population, deshalb essen sie zuerst. Ein aufdringlicher Ferkel wird einfach vertrieben. Die Ferkel wissen das und suchen ihre Nahrung weiter weg, in der Peripherie. Deshalb ist es auch leichter für die Raubtiere die unwichtigen Ferkel zu fangen, als die wichtigen Erwachsenen. Im Winter richten sich die Wildschweine ein warmes Lager ein. Sehr weich sind die Lager von den Weibchen. Die Lager werden von zugänglichen Material gefertigt, nämlich, Tannenäste, kleine Tannen, Heidekräutern, Heidelbeerkräutern, Rohr und trockenes Grass. Diese warmen Lager helfen den Ferkeln Energie zu sparen und sie nicht für „Heizung“ zu verbrauchen.
Der Baummarder
Die Leiche eines im Winter gefallenen Tieres sichert für viele Vogel- und Tierarten das Überleben. Sie müssen sich dann eine längere Zeit keine Sorge um Nahrung machen. In unseren Breitengraden ist es nichts ungewöhnliches, dass Raubtiere sich im Winter von Aas ernähren. Es ist eine wichtige Futterquelle. Im Dickicht des Waldes kommen die Tiere auch am helligten Tag um vom Aas zu essen, aber an offenen Orten werden sie es nur in der Nacht wagen von dem gefallenen Tier zu fressen. Eins von den gewöhnlichsten Tieren, dass man an solchen Orten beobachten kann ist der Baummarder (Martes martes). Diese Art ist in Lettland und auch im Nationalpark Slitere sehr verbreitet. Ein Baummarder ist ungefähr einen halbem Meter lang, wiegt 0,8-2,2kg und hat einen braunen Pelz. Im Winter wirkt ein Baummarder bläulich grau, weil sein Flaumhaar sehr dicht ist. In der Wamme hat er einen hellen Fleck dessen Farbe von hellen gelb bis grellen orange liegen kann. Der Baummarder hat lange und mit scharfen Krallen bewaffnete Finger. Mit ihnen kann der Baummarder geschickt auf Bäume klettern und nicht in den Schnee versinken. Die Männchen sind schwerer als Weibchen, deshalb halten sie sich mehr auf dem Boden auf. Weibchen sind leichter und bewegen sich sehr geschickt indem sie von Baum zu Baum springen.Der Baummarder hat eine vielseitige Ernährung. Im Sommer frisst er mehr Insekten, Amphibien, Reptilien, kleine Inektenfresser, mausartige Nager, Vögel, Beeren und Obst. Wenn es wenige mausartige Nager gibt werden Eichhörnchen und Vögel vermehrt gefressen. Der Baummarder frisst auch gerne Honig und er sucht nicht nur Hummelnester, aber bei Gelegenheit besucht er auch Bienengärten. Im Winter frisst er zu 30-40% Aas. Ein Baummarder kann auf einmal ungefähr 100g Fleisch essen. An einem Tag muss er 1/5 seine Gewichts zu sich nehmen. Um an so viel Nahrung zu kommen muss sich der Baummarder mächtig ins zeug legen. Im Winter ist das Jagdrevier eines Baummarders größer als 10km2. Wenn er Pech bei der Jagd hat muss er manchmal um die 30km rennen, deshalb ist ein gefallenes Tier sehr wichtig. Wenn der Baummarder gegessen hat läuft er gleich zu seinem Lager um zu schlafen. Meistens macht er sein Lager unter Baumwurzeln, Baumstümpfen, in Baumhöhlungen oder in Eichhörnchen Höhlen. Bei gutem Wetter kann er in Nestern von größeren Vögeln schlafen, aber bei großem Frost macht er sein lager unter dem Schnee. Wenn es viele Baummarder gibt, dann jagen sie in einem und denselben Territorium an verschiedenen Zeiten. Um sich vor Konfliikten zu schützen kommunizieren sie indem sie Duft hinterlassen. Die Baummarder markieren ihr Territorium mit Exkrementen, durch das Urinieren und reiben von Analdrüsen an Ästen, Boden und auch Schnee. Beim Fressen darf man nie die Wachsamkeit verlieren, deshalb steht von Zeit zu Zeit auf seinen Hinterbeinen auf und schaut herum. In Westeuropa ist der Baummarder ein seltenes Tier, aber in Lettland gibt es viele. Strenge Winter mit vielen gefallenen Tieren sind ein Fest für die Baummarder.
Der Hausrotschwanz – ein Bergbewohner, der in Lettland nistet!
Vielerorts in Europa nistet der Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros in höher gelegenen Orten – in Felsspalten, Nischen, Ruinen und änlichen Orten, aber in Lettland lebt dieser spatzgroße Vogel an bewohnten Orten – Neubauten, Gebäudetrümmern, Dachböden und Steinhaufen. Schon im Mai fängt das Weibchen an das Nest zu bauen und legt dann 3 bis 6 Eier. In einem Jahr kann es zweimal Eier legen. Die Küken werden von beiden Eltern mit verschiedenen Insekten gefüttert. Die Küken verlassen das Nest ohne nichtmal richtig fliegen gelernt zu haben. Der Hausrotschwanz ist ein Migrant der im Südwesten Europas überwintert. In Lettland nisten mehr als 1000 Hausrotschwanz Paare.Im Video sehen Sie ein Hausrotschwanznest, das auf einem alten Nest der Schwalbe Hirundo rustica gebaut ist. Die Eltern füttern die Küken, bis kurz vor dem rausfliegen der Küken, ein Gast das Nest besucht… Eins der Naturgesetze ist, dass die erfahrensten und die, die am meisten Glück haben, überleben. In der Natur gibt es viele Vogel- und Tierarten, die gerne Vogeleier und Küken essen. In diesem Fall ist es die Elster, für die gut genährte, schutzlose Küken des Hausrotschwanzes eine sehr bequeme Art ist, zu essen. In der Natur nutzen alle das Schema – ein möglichst hochwertiges Futter bekommen mit minimalen Energieeinsatz.
Das fliegende U-Boot – die Wasseramsel
Der Winter ist die Zeit, wo man an schnellen und an Stromschnellen reichen Flüssen, eins von den einzigartigsten Vögeln Lettlands treffen kann – die Wasseramsel. Meistens überwintern sie in Lettland, aber manchmal nisten sie auch. Schon Ende Oktober beginnen sie von Skandinavien in den Süden zu migrieren und fliegen auch über Lettland. Es wird geschätzt, dass ungefähr 400 Wasseramseln in Lettland überwintern. Das Interresanteste bei ihnen ist ihre Kunst unterwasser Futter zu fangen. Ihre Federn sind mit einer Fettschicht bedeckt, die dem eiskaltem Wasser nicht erlaubt an den Körper zu kommen und die Nasenlöcher und Ohren sind mit Hautklappen abgedeckt. Um an Nahrung zu kommen taucht die Wasseramsel gegen den Strom und macht die Flügel auf, somit wird sie gegen den Flussboden gedrückt. In dem Moment, wo sie sich in Richtung des Stroms dreht, wird sie wie ein Sektkorken an die Oberfläche geschossen. Die kurzen, stumpfen Fußfinger sind sehr gut geeignet um den Boden aufzuwühlen und Futter zu suchen. Sie essen verschiedene Wirbellose Tiere , wie die Larven von Köcherfliegen, Eintagsfliegen und Schlammfliegen. Die Wasseramsel wird in Lettland bis Ende März antreffbar sein und dann wieder zurück zu ihren Nistplätzen an den Ufern von skandinavischen Bergflüssen fliegen.
Ein Festessen für den Fuchs
In dieser Nacht hatte der Elch kein Glück. Wölfe haben ihn in den Moor gejagt. Der Bulle war erschöpft, aber noch wichtiger – er war bis zum Bauch in dem Moor versunken und konnte seine wichtigsten Waffen, die Vorderbeine, nicht benutzen. Ein Tritt dieser Vorderbeine kann schon tödlich für den Wolf sein. Für den Elch bedeutet das eine Tragödie und das Ende, aber für andere das pure Glück. Von den Überbleibseln des Elchs konnten viele Raben, Krähen, Elstern und Adler sich eine Woche ernähren. Auch Marder, Füchse und Marderhünde. Das Fuchspaar, in dessen Territorium das Festessen aufgedeckt wurde, hatten am meisten Glück.
Der Fuchs im Morgengrauen
Schon wieder ist die Erde von Schnee bedeckt. In den Wäldern von Slitere hat jedes Tier seinen Platz in der ewigen Nahrungskette. Hier sehen wir einen Hirsch, der von Wölfen gerissen wurde und somit dem Fuchs das Leben erleichtert. Der Fuchs nährt sich im Morgengrauen an dem gefallenen Tier. Langsam wird es hell und die Kamera fängt an zu filmen, aber der Fuchs hat schon fast seine Mahlzeit beendet. Es sind nur wenige Aufnahmen im Morgengrauen gelungen. Als nächste, bei dem gefallenen Tier,werden die Vögel sein.
Der Steinadler
Der Steinadler nähert sich sehr vorsichtig der verdächtig aussehenden Nahrung. Er landet in einer sicheren Entfernung und schätzt die Situation ein (Füße oberhalb des Bilds), dann, wenn er keine Gefahr sieht, fängt er an zu fressen. In diesem Winter können die Adler sehr wählerisch sein, weil es viele gefallene Tiere gibt.Dieser Adler hat beschlossen, dass er etwas besseres kriegen kann und fliegt weg.
Kahlschläge in Kiefernwäldern bedrohen die lettischen Auerhähne
Im Februar dieses Jahres hat der ornitalogische Verein Lettlands die Arbeit an einer mehrere Jahre langen Studie über die Balz von Auerhähnen beendet und Empfehlungen für die Bewirtschaftung von der Auerhahnbalz ausgearbeitet. Um auch künftig den Schutz dieses Vogels des Jahres zu gewährleisten ist eine wesentliche Empfehlung des Vereins, dass in Territorien, die vom Auerhahn bewohnt werden, auf Kahlschläge in Kiefernwäldern zu verzichten ist.Die Ornitologen weisein darauf hin, dass die Anzahl der Auerhähne und ihre Verbreitung in Lettland immer weiter abnimmt. Wenn man den jetzigen Ausmaß der Bewirtschaftung und Methoden behalten würde, könnte der Auerhahn in den nächsten Jahrezenten von lettischen Territorien ganz verschwinden. „In den staatlichen Wäldern Lettlands sind mehr als 90% der in Lettland vorkommenden Auerhahnbälze. Deshalb hoffen wir, dass die „Aktiengesellschaft Lettische Wälder“ sich bewusst ist über ihre große Rolle bei dem Schutz der lettischen Auerhähne und die Empfehlungen des ornitalogischen Vereins Lettlands für die Bewirtschaftung von Auerhuhnbälzen wahrnimmt. Es ist möglich gleichzeitig im Wald zu wirtschaften und die Auerhähne zu schützen, man muss es nur wollen.“ betont der Vorstandsvorsitzende vom ornitalogischen Verein Lettlands Viesturs Ķerus. Im Rahmen der Studie wurde festgestellt, dass die Kahlschläge – die am meisten verwendete Art um in Wäldern zu wirtschaften, die Auerhähne sehr negativ beieinflusst. Die Kahlschläge schaffen „Lücken“ zwischen den von Auerhähnen bewohnten Territorien und sie werden dadurch in kleinere Einheiten zerteilt. Kennzeichend für die Auerhähne ist, dass sie schlecht beim verbreiten sind, deshalb verschwinden sie immer schneller. Die negative Wirkung der Kahlschläge kommt auch indirekt zum Ausdruck. Zum Beispiel, in Kahlschlägen vermehren sich mausartige Nager, die Füchse und andere Raubtiere anlocken und diese bedrohen auch die Auerhähne. Eine sehr wichtige Nahrungsquelle der Auerhähne ist die Heidelbeere. Wenn man einen Wald Kahlschlägt verschwinden die Heidelbeeren und erneuern sich erst nach 20-30 Jahren. In der Zeit von 2003 bis 2007 hat sich die Fläche, die für die Heidelbeersuche geeignet war, um 7385 ha verkleinert. Durch die Verkleinerung von solchen Waldflächen müssen die Menschen Heidelbeeren öfters in den Schutzgebieten der Auerhahnbälze, wo die Heidelbeeren noch erhalten geblieben sind, weil hier die Forstwirtschaft nichts tun darf, suchen. Leider ist so eine Störung in der Zeit, wo die Auerhähne Jungen kriegen, fatal für viele Auerhähne. Oft denkt man, dass Kahlschläge in den trockenen Kiefernwäldern erlaubt sind, da sie eine natürliche Störung, den Brand, imitiert. Aber die Studie zeigt, dass zwischen abgebrannten und Kahlgeschlagenen Wäldern wesentliche Unterschiede bestehen. In den Kahlschlägen werden nicht genug gefallene Bäume gelassen, die als Versteck für die Auerhähne dienen könnten, und lebendige Bäume verschiedenen alters, die überleben würden, wenn ein Wald abbrennt. Und in abgebrannten Wäldern erneuern sich die Heidelbeeren sehr gut und in feuchteren Gebieten wachsen auch reichlich Wollgräser, die auch eine wichtige Nahrungsquelle für Auerhähne ist. Um den Schutz der Auerhähne zu gewährleisten bittet der ornitalogische Verein Lettlands in Territorien, die von Auerhähnen bewohnt werden, die Benutzung von Methoden zur konzentrierung von Holzschlägen aufzuhalten und in der Zeit vom 1. März bis zum 15. Mai alle forstwirtschaftlichen Tätigkeiten auszusetzen. In Territorien, wo in einem Radius von 1 km die Proportion von Wäldern, die mindestens 60 Jahre alt sind, unter 40% ist, muss man die Abholzung einstellen, bis die früher abgeholzten Waldanwüchse nicht dieses Alter erreicht haben. Die Studie wurde mit finanzieller Hilfe von der „Aktiengesellschaft Lettische Wälder“ im Rahmen des Projekts „Analyse des jetzigen Stands von der räumlichen Verteilung der Auerhahnbälze und Ausarbeitung von Empfehlungen für die bewirtschaftung von Lebensräumen der Auerhahnbalz, gestützt auf die Analyse der Balzlebensräume“ durchgeführt. Um die Aufmerksamkeit auf den Schutz der Auerhähne und die Probleme der Forstwirtschaft in Lettland zu richten, hat der ornitalogische Verein Lettlands den Auerhahn zum Vogel des Jahres 2010 ernannt. Zusätzliche Information: Vorstandsvorsitzender des ornitalogischen Vereins Lettlands Viesturs Ķerus, E-Mail: viesturs@lob.lv Tel.:29459742
Kampf der Seeadler
Für die Chance zu fressen muss man ein bischen kämpfen. Den Vorrang haben größere und ältere Adler. Der Rabe fühlt, dass die Seeadler kämpferisch gestimmt sind und wagt es nichtmal anzufangen zu fressen. In einem Schwarm wären Krähen viel sicherer und würden sich auch unverschämter benehmen.
Ein Seeadler findet Nahrung
Der Seeadler kann durch das beobachten von Krähen den Ort bestimmen, wo Nahrung ist. Dies ist ein drei Jahre alter Adler. Er erkundet das Territorium und überzeugt sich, dass alles sicher ist. Ein Eichelhäher nutzt die Chance, dass der Adler weg ist und landet auf dem Aas. Ein Eichelhäher wird als echter Waldvogel niemals die Chance vertun, bei einem gefallenen Tier zu schmausen. Der Adler kehrt zurück. Beim ersten Ankommen am Aas ist er sehr vorsichtig. Ein Adler kann in kürzester Zeit viel Fleisch essen, deshalb kann er seltener essen als kleine Vögel und sich die Zeit lassen um Ausschau zu halten.
Raben, die Erkunder
Gefallene Tiere werden meist zuerst durch das lokale Rabenpaar entdeckt. Raben verstecken meist Nahrung mehrere hundert Meter von dem Köder. Das sind Futterreserven für schlechtere Tage. Eine Kohlmeise springt herum. Interessant ist, dass sie seperat von einem Schwarm, in dem sie sicherer wäre, ist. Das ist wohl die Schuld des Wetters, das die Tiere zwingt ihre Gewonheiten aufzugeben. Eine Meise kann bis zu 10% ihres Gewichtes in einer Nacht verlieren, aber diese Meise hat gegessen und wird nicht erfrieren.
Schwäne überwintern in Lettland
Schwäne, wie auch andere Vögel und Tiere, gehören ohne Zweifel zu den Naturschätzen unseres Landes, die man schonen muss. Da Lettland verhältnismäßig warme Winter hat, entschliessen sich viele Schwäne nicht weg zu fliegen, aber hier zu überwintern. Zum überwintern bleiben bei uns überwiegend Höckerschwäne, ein paar Singschwäne und in seltenen Fällen auch der Zwergschwan. Insgesamt gesehen kann der größte Teil der Schwäne erfolgreich überwintern, aber man kann nicht leugnen, dass die kalten Wintermonate für viele Schwäne, insbesondere für die jungen, die schwierigsten sind. Nicht alle sind in der Lage bis zu ihrem zweiten Sommer zu überleben, aber das ist ein natürlicher Prozess, die natürliche Auslese (wenn die schwächsten Exemplare nicht überwintern können und sterben). Das Füttern von Schwänen Wie schon bekannt, kann jede Einmischung der Menschen in die Prozesse der Natur negative Folgen haben. Das passiert auch bei Vögeln, insbesondere bei den Schwänen im Winter, da hier das Füttern schon eine alltägliche Erscheinung ist. Da die Schwäne sich sehr schnell an das von Menschen gegebene Futter gewöhnen, kann das Risiko entstehen, dass sie abhängig von dieser Art der Futterbeschaffung werden. Wenn man begonnen hat die Schwäne zu füttern, dann muss man das den ganzen Winter tun, weil durch das Abbrechen der Fütterung oder das seltenere Füttern können die Tiere sogar sterben. Unregelmäßige Fütterungen in unzureichender Menge führt nur zu größeren Mengen der Vögel an Fütterungsstellen und bei größerem Frost fangen diese Wasservögel nicht an eisfreie Gewässer zu suchen, deshalb können sie einfrieren und sterben. Wären natürliche Zustände vorhanden, würden die überwinternden Wasservögel sich überall ausbreiten, wo eisfreies Wasser ist und von den vorhandenen natürlichem Futter leben.
Das Einfrieren der Schwäne im Eis So ein einfrieren der Schwäne ist eigentlich ein sehr seltenes Ereignis. Nicht immer, wenn man denkt, dass ein Schwan eingefroren ist, braucht er Hilfe (oft hat sich der Schwan nur auf das Eis hingelegt und ruht sich aus). Wie der Leiter der Abteilung der Naturdaten beim Amt für Naturschutz Mārtiņš Kalniņš hinweist, bei neun von zehn Fällen ist der Schwan nichtmal im Eis eingefroren, aber in der Nähe von einem Eisloch. Deshalb hat man den Eindruck, dass der Schwan eingefroren ist, aber eigentlich ist er es nicht. Beim nähern des Retters bewegt sich der Schwan einfach zu einer anderen Stelle. Deswegen ist die Arbeit der Retter oft vergebens. Wir bitten deshalb vor dem Anfüttern dieser schönen und graziösen Vögel und bevor man sich über ihr einfrieren Sorgen macht zu bedenken, dass jedes Lebewesen, auch die Schwäne, sich an natürliche Umstände gewöhnt haben und sehr gut in ihrer natürlichen Umwelt klar kommen. Deshalb ist die beste Möglichkeit um diesen graziösen Vögeln zu helfen und sie zu schützen, einfach sie selbstständig leben zu lassen.
Vor kürzem wurden im Kaniera See im Territorium des Nationalparks Kemeri ein Fall beobachtet, wo 20 Schwäne sich auf Eis befunden haben und nicht nach eisfreien Gewässern gesucht haben. Man kann nur raten wieso so eine Situation eingetreten ist. Eine Möglichkeit ist, dass sie angefüttert worden sind und deshalb so viele an einem Ort sind. Die Mitarbeiter der Verwaltung des Nationalparks Kemeri beim Amt für Naturschutz haben gleich auf diesen kritischen Notstand reagiert und am 24. Dezember 21 Schwäne im Kaniera See gefangen und zu unweiten eisfreien Gewässern transportiert. Ohne diese Maßnahme wären die Schwäne gestorben.
Das Amt für Naturschutz bittet – seien wir verantwortungsvoll, gehen wir in die Natur mit Verständniss, schätzen wir unsere Naturschätze und bevor wir etwas tun, schätzen wir die möglichen Folgen ein!
Die Information wurde vorbereitet von: Rita Jakovļeva Fachfrau für Öffentlichkeitsarbeit beim Amt für Naturschutz
Adler und andere Vögel im Nationalpark Slitere
Um den Stand der Populationen von den als bedroht angesehenen baltischen Seeadlern zu erfahren, hat man 1976 in Schweden ein internationales Beringungsprogramm gestartet, in dessen Rahmen Adler mit farbigen Ringen beringt werden. Mit Hilfe von optischen Vorrichtungen kann man sie von weit her lesen. Die erhaltenen Daten helfen der Verbreitung der Vögel, ihren Überlebenschancen und anderen Größen, die die Population beschreiben, zu folgen. Um die Adler anzulocken benutzt man gefallene Tiere, von denen sich die Adler gerne ernähren. Bei diesem Programm sind die Länder des Baltischen Meers, Norwegen und Weißrussland beigetreten. Lettland ist im Jahr 1984 beigetreten.Das ablesen der Ringe wurde im Nationalpark Kemeri angefangen, Die Spezialisten vom Nationalpark Slitere sind 2008 beigetreten.Gleich bei der Gelegenheit haben wir beschlossen eine Webcam an den Orten aufzustellen, wo die Adler angelockt werden. Damit haben Sie die Möglichkeit einen Blick in die Welt dieser großen Vögel zu werfen. Der Seeadler – der größte von den in Lettland vorkommenden Adlern. Die Spannweite der Flügel beträgt bis 2,4m. Beim Fliegen sind die Flügel auffallend weit. Das Gefieder ist braun. Erwachsene Vögel haben einen weißen Schwanz, die jüngeren haben bunte Schwanzfedern, die Enden der Steuerfedern haben einen dünkleren Strich. Der Schwanz ist keilförmig (nachschauen im Handbuch für die Feststellung von Seeadlern. Benutzte Litaratur: Svensson L., Grant P.J., Mullarney K., Zetterström D. 1999(a). Collins Bird Guide: the Most Complete Field Guide to the Birds of Britain and Europe. HarperCollinsPublishers, London). Er ernährt sich von Fischen, Vögeln, Säugetieren. Im Winter gerne auch von gefallenen Tieren. Er jagt von seinem Beobachtungsplatz aus oder in einem tiefen Flug. Der Steinadler – ein bisschen kleiner als der Seeadler. Die Spannweite der Flügel ist bis 2,2m. Das Gefieder ist dunkelbraun, der Kopf und der Nacken goldgelb. Der Schwanz ist abgerundet. Bei den Jungen, die noch nicht Geschlechtsreif sind, ist der Schwanz hell mit einem dunklen Rand. Bei den Erwachsenen sind die Schwanzfedern grau mit dunklen Strichen (nachschauen im Handbuch für die Feststellung von Steinadlern. Benutzte Literatur: Svensson L., Grant P.J., Mullarney K., Zetterström D. 1999(a). Collins Bird Guide: the Most Complete Field Guide to the Birds of Britain and Europe. HarperCollinsPublishers, London). Ernährt sich von Vögeln und Säugetieren und im Winter auch von gefallenen Tieren. Die Steinadler und Seeadler fangen nicht früher als ab dem fünften Lebensjahr an zu nisten. Die Adlerweibchen sind größer als die Männchen. Im Winter wandern die Adler weit. Die im Nationalpark Slitere getroffenen Tiere wurden in Estland, Finland und Litauen beringt. Für Adler ist das Sehvermögen sehr wichtig. Adler haben verhältnissmäßig große Augen (siehe Bild). Eine mächtige Waffe sind die langen, mit kräftigen Krallen bestückten Füße. Nachdem der Adler seine Beute gepackt hat, lässt er seine Krallen in das Opfer und durch das rhythmische bewegen der Finger lässt er die Krallen tiefer einsinken. Der Schnabel ist nur ein „Haken für das Abreißen von Fleisch“. Gefallene Tiere versorgen den Adler mit leicht zugänglicher und qualitativer Nahrung. Ein Aas muss nicht mehr gefangen werden, noch dazu ist es ausgeschlossen ein Trauma zu bekommen, wie es sonst bei der Jagd passieren kann. Deshalb passiert es öfters, dass bei einem gefallenen Tier mehrere Adler auftauchen in der Hoffnung leicht an Nahrung zu kommen. Hier fängt dann die Konkurrenz um den besten Platz am „Tisch“ an. Den Vorrang haben meist die älteren und stärkeren Vögel, aber es gibt auch Ausnahmen. Die Beziehungen zwischen den Adlern macht das Beobachten von Adlern zu einer fesselnden Beschäftigung.
Das Leben im Schnee
Die großen Säugetiere hat schon jeder von uns mal beobachtet, sei es nur vom Fenster des Autos, aber wie leben die kleinen Tiere: Insektenfresser – Spitzmäuse und Maulwürfe, Nager – Rötelmäuse und Mäuse und kleine Raubtiere, mit der Schneedecke zusammen? Beim Skifahren durch den Wald kann man öfters die kleinen Fußspuren überqueren.Maulwürfe sind den ganzen Winter aktiv. Sie nutzen die Gelegenheit über der Erde zu leben und richten ihre Hölen direkt unter der Schneedecke ein. Sie ernähren sich weiter von Regenwürmern und Insekten und jagen sie in dem leblosen Bden. Von einem Nahrungsgebiet ins andere bewegen sie sich über Gänge, die im Schnee eingerichtet sind. Wegen dem schnellen Stoffwechsel der Spitzmäuse müssen sie immer in Bewegung bleiben und Nahrung suchen. Diese Tiere graben selber keine Gänge im Schnee, aber sie benutzen leere Hölen unter Baumstümpfen, gefallenen Bäumen und die Hölen von kleinen Nagern. Manchmal überwinden sie größere Strecken oberhalb des Schnees. Das ist riskant, nicht nur, weil Raubtiere sie erspähen und fangen könnten, aber auch, weil bei starkem Frost die Spitzmaus sich nur wenige Minuten auf der Schneekruste befinden darf, sonst erfriert sie. Nach den thermodynamischen Gesetzen – ein kleinerer Körper kühlt schneller ab. Auch viel größere Spitzmäuse, die in sehr starken Frost oberhalb der Schneedecke kommen, erstarren. An Orten, wo die Schneedecke lange bleibt, ist sie durchgehend mit Hölen von Nagern durchworren. Wenn neuer Schnee schneit werden die Ausgänge an die Oberfläche erneuert. Sie dienen als Lüftung für das Hölensystem. Unter dem Schnee fühlen sich die Nager sogar so wohl, dass sie sich paaren. In den Schneehölen häuft sich Nahrung an und bildet eine eigentümliche Armatur. Im Schnee gebildete Hölen und Lager vereisen. Der vereiste Schnee kann die Höhle einer Maus sogar vor Füchsen schützen. Wenn sich eine Schneekruste bildet müssen die Füchse andere Nahrungsquellen suchen, weil die Schneekruste es nicht erlaubt mit einem Stoß durch die Schneedecke in die Höle der Maus zu kommen. Wenn es ungenügend alternative Nahrungsquellen gibt, fangen die Füchse an zu hungern, auch wenn unter dem Schnee es viele Mäuse gibt. Natürlich ist der Fuchs nur eins von mehreren Raubtieren, die Mäuse gerne fressen. Mauswiesel und Hermeline können jederzeit und überall auftauchen. Der schlanke und lange Körper dieser Raubtiere ist perfekt um in den Hölen der Nager rumzukriechen. Die größeren Iltisse und Nerze jagen robuster, indem sie die Höhlensysteme der Nager zerstören. Die Maushöhlen werden von Mardern, Füchsen, Marderhünden und Wölfen aufgegraben. Oberhalb des Schnees lauern Raben, Krähen und Mäusebussarde den Nagern auf. Vigo Kangars, Forscher
Ein Garten- und Parksanitäter – der Grauschnäpper
In Lettland kann man diesen Vogel, der so groß ist wie ein Spatz, oft beim nisten vortreffen. Nach dem überwintern im Süden Afrikas kehrt es im Mai zurück nach Lettland. Sein Nest baut es dann in Gebäudenischen, Holzhaufen oder in Türangeln. Der Grauschnäpper Muscicapa striata legt meistens 2 bis 7 bunte Eier. Die Eltern füttern die Küken mit Fliegen, Mücken, Schmetterlingen, Käfern und Spinnen, die einzeln zu den Nestern gebracht werden. Deshalb müssen die Eltern öfter nach Futter fliegen als z.B. Schwalben, die manchmal mehrere dutzend Insekten sammeln und dann erst zum Nest fliegen.Im Video sehen Sie ein Grauschnäppernest, das in der Türangel eines Stalls gebaut wurde und wo beide Eltern den Küken das Futter bringen.
Die Vögel vom Bažu Sumpf.
Der Bažu Sumpf ist der größte Sumpf im Nationalpark Slitere.Die Fläche des Sumpfs beträgt 1880ha und er befindet sich unweit von dem Horn von Kolka.Im Jahr 1992 wütete ein großer Waldbrand im Bažu Sumpf, der einer Fläche von 3000ha verbrannte und eine viel freiere Landschaft als vorher geschaffen hat. Somit sind viele neue Lebensräume für verschiedene Vogelarten entstanden.
Die Brunft
Viele Gemalinen von Jägern fühlen sich im September wie Witwen, weil ihre Männer fast nie zuhause übernachten. Sie rechtfertigen sich, dass es so ist, weil die Hirsche und Elche ihre Brunft haben. Lassen wir das mal unaufgedeckt, wer lauter bei dieser Brunftzeit ist, die Jäger oder Elche. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Brunft der Elche.In Lettland kann man drei Hirscharten vortreffen. Zwei von ihnen – der Elch und der Rothirsch haben ihre Paarungszeit jetzt und das Reh hat das schon mitte Sommer geschafft. In der Jägersprache nennt man diese Zeit die Brunft. Die sonstens leisen und vorsichtigen Tiere werden zu dieser Zeit laut, brechen Äste und Bäume, wühlen die Erde auf. Rothirsche brüllen und wenn es still ist kann man dieses Gebrüll mehrere Kilometer entfernt hören. Der Elch „stöhnt“ viel leiser. Ich denke, dass das Geräusch den rhytmischen Schluckauf beim würgen ähnelt. Man muss aber erwähnen, dass das Geräuscharsenal vielfälltiger ist als nur Gebrüll und Stöhnen. Die Männchen sind in dieser Zeit wie besessen von den Gedanken an das andere Geschlecht. Sie essen nicht, reiben ihr Geweih an Büschen und Bäumen, graben Brunftgruben, treten in speziellen Turnieren gegeneinander an, - und das alles um sich zu paaren. Die Drüsen der Tiere sondern in dieser Zeit ein Sekret mit besonderen Duft ab, deshalb kann man bei einem Waldspaziergang erkennen welche von den beiden großen Hirscharten da gewesen ist. Die männlichen Rothirsche nutzen ihren Urin, wie ein besonderes Parfüm. Um den Rothirschweibchen zu gefallen, parfümieren sie ihren Bauch mit Urin und urinieren in Brunftgruben, wo sie sich danach rumwälzen. Die Elche graben auch Brunftgruben an Orten, wo die Elchkuh uriniert hat. Es ist bewiesen, dass dieses Benehmen den Anfang der Paarungssuche für die Elchkühe in der Umgebung synchronisiert. Ein Paar Wochen nachdem die Männchen angefangen haben Brunftgruben zu bilden, sind alle Elchkühe in der Umgebung bereit sich zu paaren. Es hat sich herausgestellt, dass eine stark riechende Flüssigkeit, die auf dem Boden gegossen wurde, bei den Elchbullen auch die Lust wecken kann an dieser Stelle zu wühlen. Sybirische Jäger benutzen diese Methode um Bullen an einen Ort zu treiben, wo man sie leicht erlegen kann. Sie giessen etwas stinkendes auf dem Boden oder urinieren selbst. Viele Forscher denken, dass die Elche natürliche psychotrope Substanzen benutzen um ihre Erregtheit zu erhöhen. Vor der Brunft halten sie sich an Orten auf, wo Fieberklee wächst, das Alkaloide enthält, auch Fliegenpilze werden gegessen. Es ist bekannt, dass die narkotische Wirkung dieser Pilze auch von Menschen benutzt wird. In Russland, während Hungersnöten, haben Mütter ihren kleinen Kindern Fliegenpilzbrühe zu trinken gegeben. Die Kinder haben dann wie tot geschlafen und nicht nach Essen gefragt. Männer haben die Brühe anstelle von Schnaps benutzt. Das Hauptziel vom Verzehr der Drogen ist – Mut zu bekommen und sich nicht vom Gegner zu fürchten. Natürlich kann ich nicht beweisen, dass ein Elch, der sich soweit ermutigt hat, dass er von nichts zurückschreckt, zu viele Fliegenpilze gegessen hat. So ein Elch ist ein Traum für einen Jäger, aber für jemanden der nur Pilze sucht – ein Albtraum. Wenn sie jemals einen sabbernden Elch im Wald treffen, der keine Angst hat, müssen sie weg von ihm. Wenn sie es können, dann müssen sie das langsam machen um das Tier nicht unnötig zu erregen. In der Brunftzeit sieht der Elchbulle in allem, was sich bewegt, einen Konkurrenten oder ein Weibchen und da sie keins von beiden sind, sollten sie nicht darauf warten zu erfahren, wie ein enttäuschter Elch reagiert. Vilnis Skuja, Fachmann des Amtes für Naturschutz
Der Dachs
Der Dachs gräbt Höhlen. Dachse leben in Familienverbänden und bilden ihre Höhlensysteme an Stellen wo das Grundwasser tief genug liegt und wo die Erde eine dichte Schicht aus Gestein bietet, die dann als Höhlendecke benutzt wird. Im Slitere Nationalpark ist diese Schicht aus Sandstein. Die Paarungszeit der Dachse liegt mitten im Sommer und in dieser Zeit paaren sie sich sehr aktiv. Das Paaren könne sogar eine Stunde lang dauern. Danach tritt in der Entwicklung des Embryos die Keimruhe ein, das bedeutet die befruchtete Eizelle beginnt die Entwicklung nur nach einem halben Jahr, nach dem Winter und am Anfang des Frühlings. Der Nachwuchs kommt zur Welt am Anfang des Frühlings und verbringt die ersten zwei Monate in der Dunkelheit der Höhle.Für gewöhnlich kommen sie anfang Juni aus den Höhlen und fangen an die Umwelt langsam kennenzulernen. Am Anfang wagen sie es nur ein paar Meter vor dem Eingang zu erkundschaften. Die Eltern erlauben den Dachswelpen dies selbstständig zu machen. Wenn die Dachswelpen erschrecken dann verschwinden sie gleich in der Höhle. Später beginnt die Mutter die Dachswelpen zu führen. Am Anfang nur ein paar Meter weit, aber später immer weiter. Die Dachswelpen ahmen das Verhalten der Mutter nach und lernen Futter zu finden, das meist aus Wirbellosen Tieren, kleinen mausartigen Nagern, Amphibien und Reptilien, Beeren und Korn besteht, außerden lernen sie noch Feinden auszuweichen und die umliegende Umgebung kennenzulernen. Beim beginn des Herbstes werden die Dachswelpen selbstständig. In den größeren Höhlensystemen erlauben die Eltern dem Nachwuchs in unbenutzten Teilen der Höhlen zu bleiben, aber dies meisten der jungen Dachse überwintern an neuen Orten. Anfang des Herbstes säubern die Dachse ihren Bau und polstern ihn neu aus, darüber zeugen die runtergefallenen Materialien auf den Dachswegen, nämlich Moos, Farn und trockenes Gras. Beim Beginn von kaltem Wetter, graben die Dachse ihre Schlafkammern und legen sich schlafen. Ein paar schmale, senkrechte Gänge dienen der Luftzufuhr. Die angesammelte Fettschicht wird dann über den Winter verbraucht, aber man kann schon am Anfang des Frühlings Dachsspuren im Schnee bemerken. Für den Dachs ist es auch schwer so lange zu schlafen.
Die Elch- und Hirschbrunft
Zur Zeit ist in dem Nationalpark Slitere die Brunftzeit von Elchen und Rothirschen. In dieser Zeit stoßen die Bullen mit ihrem Geweih an Bäumen und Büschen und kratzen die Erde. Die Absonderungsdrüsen befinden sich auf den Beinen und Kopf und erlauben ihrTerritorium zu markieren. Die Bullen fangen schon ein paar Wochen vor der Brunft an, Löcher zu graben und reinzupinkeln um so die Hirschkuh für das Suchen zu stimulieren.Der Elch ist die größte Hirschart in der Welt. Die Körperlänge beträgt ungefähr 3m, die Halswirbelhöhe ist ungefähr 2m und das Gewicht bis zu einer halben Tonne. Man muss aber gestehen, dass zur Zeit so große Elche eine Seltenheit sind. Die Elchkuh ist kleiner und leichter. Die Rothirsche sind noch kleiner. Nur die Elch- und Hirschmännchen haben „Turnierwaffen“ – das Geweih. Sie lassen die Gegner erfurchten und die Weibchen im Wohlgefühl erzittern. Jeden Herbst, nach der Brunft, wirft der Elchbulle das Geweih ab und sie fangen erst im nächsten Frühling wieder zu wachsen, aber der Rothirsch behält sein Geweih bis zum März. Der Elch ist der größte Baumfresser von den lettischen Hirschen, sein Verdauungstrakt hat ein Volumen von 100l und ist speziell angepasst um die mit Zellulose reiche Masse zu verarbeiten. Die lange Schnauze und die russelartige Oberlippe sind sehr gut geeignet um Äste zu pflücken. Im Winter verbraucht ein ausgewachsener Elch 10-13 kg Holzpflanzen und im Sommer ungefähr 30-40kg Kräuter pro Tag. Rothirsche ernähren sich von neuen Baumtrieben, Blättern, Kräutern, Moos und ähnlichem, feinerem Futter. Bei der Brunft wird sehr viel Energie verbraucht und die Tiere magern stark ab. In strengen Wintern können dann auch starke Bullen sterben, die zu viel Energie der Brunft gewidmet haben und es nicht geschafft haben bis zum Winter wieder zuzunehmen.